Android Entwicklung – Das Tooling

Auf den ersten Blick macht das Tooling viel Freude. Java IDEs bringen eine super Android Unterstützung mit, die für viele vertraute Programmiersprache kann direkt verwendet werden. Im Simulator kann jede beliebige Androidversion installiert werden, die Parameter der simulierten Geräte sind vielseitig einstellbar. Und last but not least gibt es unglaublich viel Dokumentation.

Der Simulator ist aber nur auf den ersten Blick ein treuer Freund. Auf dem zweiten Blick nervt er damit, dass er (für die nativen ARM-Images) auf einem Mac Pro mit acht Cores etwa sieben Minuten zum Starten benötigt und auch während der Ausführung nicht sonderlich an Tempo zulegt. Vom Debugger reden wir ja gar nicht (viiiel Zeit zum Kaffee holen!).

Immerhin: mit der Zusatzbibliothek Intel HAXM kann man im Simulator auch X86 Android Images zum Laufen bringen und diese fast mit der Geschwindigkeit eines Samsung S2 ausführen. Das hilft allerdings nur, solange man keine LVL-Lizenzierung verwenden möchte. Denn die X86 Images enthalten dummerweise keine Google Play App, die für die Lizenzprüfung aber benötigt wird. Mit anderen Worten: benötigt man Lizenzierung, debuggt man nur im Schneckentempo.

Was nervt: Der Simulator und Gerät verlieren ab und an einfach die Anbindung an die Entwicklungsumgebung und werden nicht mehr erkannt. Was der Simulator ebenfalls (logischerweise) nicht kann, ist die spezifischen Macken einzelner Geräte zu simulieren. Beispielsweise hatten mache Testgeräte mit Android 2.3.5 Probleme mit der Darstellung bestimmter UTF-8 Sonderzeichen. Bei diesen und ähnlichen Überraschungen hilft auch kein Simulator.

Ebenfalls erwähnenswert, weil unglaublich nervig: Wenn man den Simulator beendet, nachdem man ihn auf den Monitor links vom Hauptmonitor verschoben hat, startet er nicht mehr. Grund ist eine zu große x-Koordinate. Wesentlich schlimmer sind die OS X Kernel Panics, die durch den Emulator ab und an verursacht werden. Gut getestet Qualitätssoftware!

Insgesamt hat das Tooling viel Potential für Verbesserungen. Unsere Erfahrungen waren auf jeden Fall ein großes Stück von einer angenehmen Erfahrung für Entwickler entfernt. Mit Xcode und dem iOS-Simulator kann das Android-Tooling zumindest unter Mac OS noch lange nicht mithalten. Es wäre noch interessant, ob das unter Windows vielleicht alles etwas flüssiger läuft, das haben wir nicht ausprobiert.

Weiter zu Teil 2: Lizenzmanagement mit LVL und dem Google Playstore

3 Gedanken zu „Android Entwicklung – Das Tooling“

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