Was beim Schlafzimmerkauf so alles schief gehen kann – nie wieder Wiemann Möbel

Heute haben wir unser neues Schlafzimmer geliefert bekommen. Das hatten wir ausgesucht, weil wir mit unseren Extrawünschen (Bettkasten, Polster im Rücken, integrierte Lampen) durchaus bereit waren, diesmal etwas mehr Geld (oder anders gesagt: unglaublich viel Geld) auszugeben.
Bei der Lieferung waren dann ein paar Teile vom Schrank doppelt, dafür haben einige andere gefehlt, aber das sind ja Details…

Viel schlimmer war es dann doch, dass der Sockel eines Schrankteils gleich in zwei Teilen aus der Packung kam, weil es unsauber geklebt war. Ein anderer war obendrein noch verkratzt. Der Aufbau des Schrankes musste also für heute ausfallen.

…der andere Wiemann-Sockel war nicht richtig verleimt und kam in zwei Teilen aus der Packung

Ein Wiemann-Sockel hat nicht einmal den Transport unbeschadet überstanden…

Ich hatte da eh keine Lust mehr drauf, nachdem ich gesehen hatte, dass für die Innenseiten und unsichtbaren Teile des Schranks insgesamt vier (!) verschiedene Sorten Funier verwendet wurden. Kein Drama, aber Markenware stelle ich mir anders vor.

Beim Bett war es dann auch weniger lustig. Die eine Seitenwand hatte zwei richtig fiese Schlagstellen. Erstaunlicherweise war sie in der Mitte der Packung, so dass dies mit Sicherheit schon vor dem Transport passiert ist. Wie kommt sowas bitte durch eine Qualitätskontrolle?

fieser Patzer und Schrammen im Funier des Wiemann-Betts

Der eine Fuß war auch noch total verkratzt, aber sonst sah die ganze Sache eigentlich ganz gut aus. Wenn man einmal von den Lampen absieht, aber dazu später mehr.

Dann aber kamen aber die Probleme beim Aufbauen erst richtig ans Tageslicht. Wir sind ja keine Anfänger mehr beim Möbelbauen, aber so eine schlechte Bedienungsanleitung, viel zu große Fertigungstoleranzen und überhaupt nicht dem Preis entsprechende Qualität hatten wir beide eigentlich noch nicht erlebt.

Auszug aus der Lampenbedienungsanleitung, die übrigens mit keinem Wort darauf eingeht, wie das Ding zu montieren ist:

[…] Der Abstand des Trafos zu Leachtmitteln ist so zu wählen, das keine zusätzliche Prwärinung des Trafos durch die von den Leuchtmitteln abgestrahlte Wärme erfolgt. […]

Die Lampen sehen übrigens so aus (nein, das Glas wurde nicht mit einem Muster verziert und Gewalt haben wir auch nicht angewendet):

Kaputte Lampe

Selbst große schwedische Möbelhäuser, bei denen die Sachen weniger als die Hälfte kosten wie unser Luxusmodell von Schlafzimmer sind da auf breiter Front besser. Wer bitte verwendet bei einem so teuren Schlafzimmer an zentralen Stellen Holzschrauben zur Montage statt integriertes Gewinde? Und warum zum Henker hat der Bettkasten auf dem einen Bild in der Aufbauanleitung zwei Schaniere, auf dem anderen drei, aber es sind an vier Stellen Bohrlöcher angezeichnet? Fragen über Fragen…

Was lernen wir daraus: teuer ist nicht unbedingt gut, das nächste Mal lassen wir montieren, nicht weil wir es nicht selbst könnten, sondern damit jemand anderes nach den fehlenden Teilen suchen darf. Und von Wiemann wird nix mehr gekauft. Basta!

PS: Wer auf seiner Seite schon eine Händlersuche anbietet, sollte auch auf Anfragen antworten. Bei uns kam in den vergangenen acht Wochen jedenfalls kein Feedback. Immerhin hat sich das jetzt ja erledigt.

3 Gedanken zu „Was beim Schlafzimmerkauf so alles schief gehen kann – nie wieder Wiemann Möbel“

  1. Oje. Bei solchen Erlebnissen würde man sich am liebsten selbst im Schrank einschließen, gell?

    Inzwischen empfinde ich sowas gar nicht mehr als Pech – ich erfahre persönlich und im Bekanntenkreis andauernd von dermaßen vielen Sachmangelfällen, und zwar alle Preis- und Warengruppen rauf und runter. Das nur als kleiner Trost für Euch 🙂

    Was mich noch interessieren würde: gebt ihr denn nach diesem Traum(a) das komplette Zimmer zurück und bittet um Rücktritt vom Kaufvertrag, oder werdet ihr den Weg über Nachbesserung/-lieferung gehen?

    Ach ja, hier auch schnell noch der obligatorische Tipp, weil Freunde ja immer alles besser wissen müssen *G* (und das auch noch hinterher), und überhaupt gehen Kaufpostings ohne Belehrungskommentare gar nicht!
    Also los: ich selber habe konsistent gute Erfahrungen mit Massivholz gemacht. Wohn- und Schlafzimmer (Ausnahme: Lattenrost) sind z. B. bei uns komplett aus Massivholz, die Mehrkosten dafür waren sehr studententauglich.

    Zumindest mir persönlich machen solche Möbel täglich Freude. Sie bleiben über die Jahre schön, und über Dellen kann man mal kurz lachen. Vielleicht ja beim nächsten Möbelstück eine Überlegung wert?

  2. Wir werden den Weg über Nachbesserung gehen, da wir sehr viel Mühe hatten, ein Bett zu finden, daß genau diese Merkmale hat (also Bettkasten und Lampe integriert und man auch gut mit dem Laptop darin sitzen kann). Außerdem gefällt es uns recht gut.

    Diese Anhäufung von Pannen ist anscheinend auch eher die Ausnahme – sagen zumindest die Leute, die regelmäßig Möbel von diesem Hersteller aufbauen. Das hilft uns halt auch nicht viel weiter, ohne Sockel kein Schrank und ohne Schrank müssen die entsprechenden Kisten im Wohnzimmer stehenbleiben. Ärgerlich!

    Die einheimischen Baumarten haben uns fürs Schlafzimmer nicht so gut gefallen und den Regenwald wollten wir dann doch nicht extra abholzen lassen. Daher war Massivholz zumindest für uns keine Option.

  3. Hi, Dirk!

    Das stimmt – speziell die Teilmassiv-Reihe von Wiemann ist recht hausbacken anzusehen. Das ist aber nicht grundsätzlich so. 🙂

    Massiv geht in fast allen denkbaren Farbtönen – z. B. gebeizt (also mit etwas Chemie) oder mit Öl dauerhaft pigmentiert (100 % Natur).
    Mein eigener Schreibtisch ist z. B. aus Buchen-Multiplexholz, aber sienafarben pigmentiert. (Momentan sieht man es nicht, weil er total vollgestellt ist. :))

    Ihr seht: den Wahlschalter an der Kettensäge könnt ihr getrost auf 230 V stehen lassen. Wie gesagt – vielleicht für den nächsten Esstisch mal als Option im Hinterkopf behalten?

    P. S. Viel Erfolg jedenfalls mit Euren »Nachverhandlungen«. Nicht locker lassen!

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