Canon Cashback: Alles nur Betrug? (Updated)

Cashback – diese Idee ist in Europa noch relativ neu, in USA jedoch schon weit verbreitet. Die Idee dahinter ist relativ einfach: Man kauft ein Produkt im Laden und erhält kurze Zeit später vom Hersteller einen gewissen Betrag wieder in Bar zurück. Die eigentliche Abwicklung wird dabei meist an einen Dienstleister, wie z.B. cpg, abgegeben, der sich um die Rückzahlung der Beträge kümmert. So weit die Theorie.

Canon setzt diese Masche seit einiger Zeit ein und gewährt dabei teilweise Rabatte von mehr als hundert Euro. Leider ist das nicht immer vorteilhaft für den Endkunden: Man muß erst den höheren Betrag zahlen und sich dann mühsam um die Rückerstattung kümmern. Gibt es dabei Probleme, steht man damit ohne Ansprechpartner im Regen.

Ich versuche bereits seit Juli 2007 für ein Objektiv Geld zurück zu bekommen. Leider wurden meine Unterlagen und Briefe bisher beharrlich ignoriert. Versucht man über die Canon Webseite Antwort zu erhalten, wohin man sich denn wenden könne, wenn es mal mit der Bearbeitung hakt, wird man ebenfalls ignoriert (zumindest habe ich trotz mehrmaliger Versuche keine Antwort erhalten).

Zum Glück findet man im Web auch ein paar Hotline Telefonnummern, die man anrufen kann: Die 01805/006022 (oder das meist kostenlose Äquivalent 00800/22666767) scheint nur für allgemeine Anfragen zuständig zu sein. In meinem Fall konnten sie mir jedenfalls nicht weiterhelfen. Ich solle mich doch an die 01802/000007 wenden. Mal davon abgesehen, daß die Nummer selbst ziemlich cool ist, geht nie jemand ran, wenn man anruft.

Die Regel scheint ganz einfach zu sein: Hat man erst mal jemanden gefunden, der ein Produkt gekauft hat, kann man es sich leicht machen. Um die Kunden kümmern? Das kostet nur unnötig Geld. Mir reicht es jedenfalls – um die €50 geht es schon lange nicht mehr. Mal schauen, was die Verbraucherzentrale dazu sagt und dann werde ich wohl rausfinden, ob eine Anzeige wegen Betrug etwas Bewegung in die Sache bringt. Darum heißt es wohl auch Cashback – weil der Kunde sich abmühen muß, daß er nach einer Ewigkeit völlig entnervt das Geld zurückbekommt, das er ursprünglich eigentlich gleich auch gar nicht erst hätte zahlen sollen…

Update 16.05.2008

In der Zwischenzeit hab eich unter der 01802/000007 doch jemanden ans Telefon gekriegt. Nach mehrmaligem Suchen konnte er beim besten Willen keine Unterlagen von mir finden. Ich bin ja mal gespannt, ob sich jetzt was tut, nachdem ich sie ihm direkt nochmal zugeschickt habe.

Ach ja: Mein Nachforschungsauftrag nach meiner letzten Einsendung kam heute von der Post zurück. Das Postamt in Irland hat ihn bisher noch nicht bearbeitet und man werde nochmal nachhaken. Das klingt mir nicht so, als hätte sich Canon da eine Ecke mit zuverlässigem Postdienst ausgesucht…

Update 19.07.2008

Canon hat mir einen Scheck über den Cashbackbetrag geschickt, so daß die Sache erledigt ist. Gestern kam auch noch ein Brief von der Post, woraus ich gerne hier zitieren möchte:

[…]der Verbleib dieser Einschreibesendung konnte noch nicht geklärt werden. Das Postunternehmen des Bestimmungslandes hat bisher nicht geantwortet. Wir werden Ihnen für den möglichen Verlust der Sendung Ersatz leisten.[…]

Hätte Canon nicht gezahlt, hätte ich so immerhin vielleicht noch die Chance gehabt, wenigstens den Versicherungswert des Enschreibens (€20) zu bekommen. Glücklicherweise hat es aber dann doch noch geklappt!

Ich habe mich auch an der Cashbackaktion, die bis Ende Juni gelaufen ist, beteiligt. Dieses mal habe ich mal den Weg „Einschreiben mit Rückschein“ ausprobiert. Ich kann nur sagen: das ist das Geld nicht wert! Der Rückschein wurde nämlich nie zurückgestellt. Immerhin kam der Brief dieses mal an und wurde auch in hinnehmbarer Zeit beantwortet.

Fazit: Cashback-Anträge immer per Einschreiben, damit man einen Nachweis hat. Der Rückschein bringt keinen zusätzlichen Mehrwert.

6 Gedanken zu „Canon Cashback: Alles nur Betrug? (Updated)“

  1. Hm, komisch. Bei mir hat’s Ende 2007 recht gut geklappt mit dem Cashback für die EOS. Allerdings ist es natürlich umständlich, erstmal alle Dokumente nach Irland schicken zu müssen.

    Was ich mich allerdings durchaus gefragt habe: Was bezwecken die mit der Aktion? Konkurrenzfähige Preise könnte man auch anders erreichen – vielleicht hat Canon aber auch zur Zeit Probleme mit EU-„Grau“-importen. Durch die Cashback-Aktionen können sie natürlich etwas steuern, dass die Ware in den Ländern abgesetzt werden, für die Canon sie vorgesehen hat…

  2. Bei mir hat das mit dem Cashback ohne Probleme geklappt. Wobei es echt bescheuert ist: Für einen Rabatt, den man auch erst hinterher bekommt, muss man an der Verpackung rumschnippeln (da einen Code ausschneiden), ein kompliziertes Formular ausfüllen und das Ganze dann auch noch nach Irland schicken (oder war es England?!). Auf jeden Fall nicht ganz einfach – wahrscheinlich rechnet Canon damit, dass man das einfach sein lässt und seine 30-100 EUR nicht einfordert.

  3. Das habe ich auch schon gehört, daß es bei vielen problemlos funktioniert. Scheint also Glückssache zu sein. Ich habe selbst in Amerika solche Aktionen auch schon erfolgreich hinter mich gebracht.

    Meiner Meinung nach werden zwei Dinge damit bezweckt:

    (1) Man muß nicht allen Kunden den Cashbackbetrag zurückzahlen, weil nicht alle die Sachen einreichen und bei manchen die Formulare fehlerhaft sind bzw. die Anträge verloren gehen.

    (2) Das ist billiges Geld! Wenn man im Internet ein wenig recherchiert, dann findet man heraus, daß es durchaus mal sechs Monate dauern kann, bis Geld gezahlt wird. Günstiger kann man einen Kredit kaum bekommen.

    Bei Canon sind es €50 bis €150 Cashback. In USA ist es durchaus üblich, daß man sich über 50% des Kaufpreises eines Produkts so wieder zurückholen kann. Oft ist im Laden nicht der zu bezahlende Preis angegeben, sondern der Preis nach Abzug des Cashbackbetrags (z.B. bei Best Buy).

  4. Pingback: Canon Cashback
  5. Nach 2 Jahren (mit Reklamation, mails und div. Tel.) kann ich nur bestätigen :
    ALLES NUR BETRUG !!!! PFUI!!
    Gott sei dank gibt es noch seriöse Marken.

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