Spielzeug…

Zum ersten Mal seit langem habe ich mir mal wieder ein vergleichsweise überflüssiges Elektronikprodukt gegönnt. Auch genannt: MP3-Player. Der Weg dahin war lang, denn obwohl meine Ansprüche eigentlich ganz simpel waren, war das gar nicht so einfach.

Da ich meine komplette CD-Sammlung im platzsparenden Ogg Vorbis-Format codiert habe, erdreistete ich mich nämlich, nach einem Modell zu suchen, das auch diese Dateien spielen kann. Und außerdem sollte der Player ohne zusätzliche Software mit neuen Liedern bestückbar sein und damit auch unter Linux funktionieren.

Die bekanntesten Player für ogg sind die der Firma iRiver. Allerdings funktionieren neuere Modelle wegen irgendeinem besonderem DRM-Quatsch nur noch unter Windows XP. Also Pustekuchen für mich.
Ansonsten bin ich bei meiner Suche eigentlich nur über drei Produkte gestolpert, die meinen Ansprüchen gerecht geworden sind: Die Trekstor Organix-Reihe, einen iAudio G3 und den Samsung YP-U1.

Letzterer ist es dann geworden, weil ich den klappbaren USB-Anschluss und die handliche Größe so toll fand. Die technische Ausstattung ist zwar etwas schlechter als bei den Mitkandidaten, aber mir waren Dinge wie Line In etc. halt nicht so wichtig. Immerhin kann man ihn auch als normalen Massenspeicher verwenden – das ist cool, wenn man sonst nur nen 128MB-Stick hat. 🙂
Insgesamt war er auch recht günstig: ich habe für die 2GB-Variante im einschlägigen Internetversandhandel 125 Euro gezahlt.

Samsung MP3-Player

Nun zu meinem Eindruck zum Samsung YP:

Optisch gefällt mir das Teil ziemlich gut, insbesondere die weißblaue Displaybeleuchtung. Die Sachen, die mir wichtig waren (Linux und Ogg) funktionieren beide problemlos. Der Sound ist für meine Standardhörer-Ohren absolut OK. Super ist auch, dass die Lieder nach dem Ausschalten da weiter gespielt werden, wo sie gerade waren.

Ein paar Sachen gibts aber auch, die nicht ganz so dolle sind.
In einigen Foren, die ich vorher konsultiert habe, wurde über den miesen Akku gelästert. Und in der Tat: die angegebenen 13 Stunden hält er nie und nimmer durch, gestern war er nach 5 Stunden schon nur noch bei einem Strich. Ich wußte das vorher und finde es deshalb auch akzeptabel, aber das ist schon ein wenig zu arg optimistisch gerechnet für meinen Geschmack.

Einige Leute hatten sich auch beschwert, dass man den Akku nur über USB laden kann. Das finde ich aber toll, weil man da nicht noch ne Steckdose und Kabelsalat zusätzlich braucht und mein Rechner eh ziemlich oft läuft ;). Das Laden dauert aber schon ganz schön lang (> 3 Stunden), das ist leider wahr.

Die Menüführung übersteigt so auf Anhieb ein klein wenig mein Verständnis… Dem Teil generell Sound zu entlocken ist ja echt kein Problem – aber ob ich nun gerade Playlist abspielt oder nicht und welche Ordner mit einbezogen werden? Umpf…
Die echt knappe Bedienungsanleitung ist da auch keine so große Hilfe. Aber hey, früher oder später werde ich das schon hinkriegen 😉

Insgesamt von mir aber auf jeden Fall einen „Daumen hoch“ für das Produkt!

Update vom 10.04.2006: Nachdem ich jetzt einige Zeit damit Musik gehört habe, kann ich meiner Rezension noch ein bißchen was hinzufügen. Die Akkulaufzeit ist im normalen Betrieb wirklich sehr kurz. Wäre ja noch halb so schlimm, aber leider weigert sich der Player auch noch, während des Aufladens Musik zu spielen. Das ist wirklich doof.
Der Daumen hoch neigt sich deshalb langsam ein Stück nach unten.

Update vom 29.04.2006: Weil einige Leute danach suchen: ja, am Mac funktioniert der Player auch. Genau wie unter Linux kann man ihn als normalen Massenspeicher bestücken.
Die beiliegende Software, die für das Abspielen von wma-Files mit DRM nötig ist, gibt es allerdings nur für Windows.

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