Ein Ausflug nach Cabo Blanco

Von Puerto Deseado aus wird im Reiseführer ein Ausflug ins knapp 90 Kilometer entfernte Cabo Blanco empfohlen. Nach einer üblen Schotterpiste wartet dort ein alter, fotogener Leuchtturm und es gibt im dortigen Schutzgebiet auch allerlei Natur zu entdecken. Das ist soweit im wesentlichen richtig, der Reiseführer vergaß allerdings ein paar Kleinigkeiten…

1) Der Leuchtturm ist eigentlich eine argentinische Militärbasis, wo zwei Jungs ohne Auto, ein Hund und eine Katze die ganze Zeit rumsitzen und aufpassen. Nicht ganz so schlimm wie auf den South Orkneys, aber auch ganz schön hart. Wir sind natürlich mal direkt ohne Ankündigung reingelatscht. Hat aber nichts gemacht, alle dort Anwesenden waren sehr nett, haben sich über den Besuch gefreut und die Kommunikation mit Händen und Füßen hat ganz gut geklappt. Die Aussicht der „Basis“ ist auch nicht zu verachten.

cabo_blanco
Weiterlesen

Meeresparadies Puerto Deseado

Von Commodoro aus sind es knapp zwei Stunden Fahrzeit nach Puerto Deseado. Mit unterem Mietwagen, einem ziemlich ungeeignetem Chevrolet Classic (Codename: die Möhre) fuhren wir durch die immer karger werdende patagonische Steppe. Der Ort selbst liegt in einer wüstenartigen Umgebung und wirkt eher lebensfeindlich – aber das täuscht.

puertodeseado

Das Besondere dort ist ein prähistorischer Fluss, der weit ins Landesinnere hinein reicht und heute mit Meerwasser gefüllt ist. Mit den Gezeiten werden Nährstoffe im flachen Wasser umgewälzt, weswegen sich gerade die Vogelwelt extrem entwickelt hat. Dort gibt es unter anderem die weltweit einzige für Besucher gut zugängliche Brutkolonie von Felsenpinguinen. Auch nach einem Besuch in South Georgia und der Antarktis gilt: sowas wie zu viele Pinguine gibt es nicht! Weiterlesen

Apropos Abenteuer: LADE – USH > RDP

Fliegen ist in Argentinien immer ein Erlebnis. Strecken, Flugpläne oder Gates ändern sich eigentlich jedes Mal auf magische und nicht ganz nachvollziehbare Weise. Hat man es jedoch in einen Aerolinas Argentinas Flieger geschafft, begibt man sich mit einem Schritt aus dem argentinischen Chaos hinein in die westliche Welt des streng genormten Fliegens. Für uns stand heute eine Premiere an: Nach Aerolinas Argentinas und LATAM würden wir mit der dritten in Argentinien aktiven Fluglinie LADE fliegen.
Weiterlesen

Unterwegs in Feuerland

An der Südspitze Argentinien findet sich neben Ushuaia, das selbst übrigens wenig wirklich Sehenswertes hat, auch ein Nationalpark mit kaltgemäßigten Küstenregenwald. Darin gibt es eine bunte Mischung aus Seen, Küste und hohen Bergen. So fühlt man sich an einem sonnigen Tag wie in einer anderen Welt!

tierradelfuego1
Weiterlesen

Sturm!

Es war gut, so früh losgefahren zu sein! So hatten wir bereits etwas Schutz durch den südamerikanischen Kontinent, als uns der schlimmste Teil des Sturms traf. Dennoch tobte der Wind heftig. So stark, dass sich das Schiff um knapp 15 Grad zur Seite neigte – ein ziemlich komisches Gefühl. Aber es hatte auch eine gute Seite: das heftige Geschaukel lies immerhin endlich nach.

Der Beagle Channel darf nur mit Lotsen befahren werden. Diese müssen bei Wind und Wetter von den Booten über eine kleine Strickleiter klettern und auf das Lotsenboot springen. Das kann manchmal ganz schön gefährlich werden und ist natürlich bei Orkanböhen schlicht nicht zu schaffen. Dadurch saßen wir fast drei Stunden lang am Eingang des Beagle Channels fest, da der Lotse nicht an Bord gehen konnte. Genügend Zeit also, die schönen Seiten des Sturms für uns zu entdecken!

sturm1
Weiterlesen

Change of plans

Eigentlich war der Plan, auf der Rückreise noch Kap Horn zu besuchen. Da ist zwar eigentlich nichts wirklich Sehenswertes, aber irgendwie war dieser Punkt dennoch im Reiseprogramm gelandet.

War waren nie begeistert, dafür einen Tag zu opfern. Als die Crew die Wettervorhersage abgerufen hat, und dort für diesen Tag die Mutter aller Stürme vorhergesagt war, mussten wir leider noch einen Tag länger in der Antarktis bleiben. An diesem Abend haben wir auf den Sturm angestoßen, obwohl uns für die Rückfahrt deswegen Schlimmes prophezeit wurde („We’ll have to pay for this“). Na gut, wenn das der Preis ist.

Den Extratag haben wir auf Cuverville Island verbracht, einer Insel auf der Einfluss von Besuchern auf Pinguinkolonien untersucht wird. Nach rechts laufen ist OK, nach links nicht. Aktueller Zwischenstand: Besucher machen für die Eselspinguine keinen Unterschied beim Bruterfolg.

cuverville

Dort haben wir auch eine „Arctic Tern“ aka Küstenseeschwalbe gesichtet. Weiterlesen